Gemeinde bezuschusst Drohne
Jagdgenossenschaft will Rehkitze vor der Mahd aufspüren
Isolde Deiser 07.06.2022 | Stand 06.06.2022, 23:35 Uhr
Achslach. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ist der mündliche Antrag eines Bürgers aus der Bürgerversammlung auf "Errichtung eines Gehsteigs" auf der Tagesordnung gestanden. Der beantragte Bürgersteig sollte von der Straße des neuen Baugebietes an der Kreisstraße entlang zur Ortsmitte führen. Bei der eingehenden Diskussion stellte das Gremium fest, dort sei schlichtweg für einen Bürgersteig kein öffentlicher Grund vorhanden. Die parallel verlaufende Kirchbergstraße sei dagegen eine geeignete Alternative für Fußgänger, meinten die Räte. Deshalb fand der Antrag keine Zustimmung im Gremium.
Die pauschale Sportbetriebsförderung des Landkreises Regen für das Jahr 2022 wurde von der Gemeinde in der gleichen Höhe bezuschusst. Danach bekommen der Sportverein Achslach 500,89 Euro, die Schützengesellschaft Grüner Hang 420,39 und der WSV Kalteck 459,75 Euro, wurde einstimmig beschlossen.
Danach wurde die Vorkaufssatzung für Achslach ausführlich diskutiert. Der Verwaltungsangestellte und Niederschriftführer Matthias Rechenmacher erläuterte dazu die Zweckbestimmung. Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner hatte dafür schon einige Flurnummern vorgeschlagen.
Eine solche Drohne, wie sie vor allem zur Kitzrettung eingesetzt wird, bezuschusst die Gemeinde Achslach. −Foto: Isolde Deiser
Die Gemeinderäte wollten sich aber nicht sofort festlegen. Schließlich stellte Gemeinderat Johann Helmbrecht den Antrag, diesen Tagesordnungspunkt zurückzustellen, damit man sich vor der Abstimmung noch einmal Gedanken machen könne. Dem stimmte das Gremium zu.
Der Zuschussantrag über 3500 Euro von der Jagdgenossenschaft Achslach für Drohnen zur Rehkitzrettung wurde vom Gremium einstimmig befürwortet, zumal es eine hohe Bezuschussung gab, wie Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner ausführte. Die Jagdgenossenschaft Achslach hat sich beim Regionalbudget ILE Donau-Wald über die Gemeinde Achslach, die Mitglied bei der ILE DonauWald ist, erfolgreich beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern um ein Kleinprojekt beworben und dabei eine kräftige Finanzspritze erhalten.
Insgesamt wurden für die ILE Donau-Wald 100000 Euro bereitgestellt. Vom Entscheidergremium des ILE-Zusammenschlusses wurde die Unterstützung in Form der Anteilfinanzierung gewährt. Aus dem ILE-Topf wurden zwei Drohnen zur Kitzrettung mit einer Zuwendung von 10000 Euro bezuschusst.
Die Kosten für diese Maßnahme betragen 14230 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer bei einem Bruttogesamtpreis von 17300 Euro und einem Fördersatz von 70 Prozent. Das Projekt muss am 20. September abgeschlossen sein und der Durchführungsnachweis bis spätestens 1. Oktober beim Amt für Ländliche Entwicklung vorgelegt werden.
Schon elf Rehkitze gerettet
Drohnen können auch wichtige Aufgaben bei Feuerwehreinsätzen übernehmen, um gefährdete Menschen an Orten zu finden, die von den Einsatzkräften nicht zu sehen sind oder nur unter Gefahr zu erreichen wären. Sie können mit der Sicht- oder Wärmebildkamera gefunden werden. Auch Glutnester sind mit der Wärmebildkamera zu erkennen, die man dann gezielt löschen kann, ebenso wie Brandherde.
Gemeinderat Johann Helmbrecht berichtete, in Zusammenarbeit mit den Landwirten habe man bereits in der ersten Woche elf Rehkitze retten können. Er bedankte sich im Namen der Jagdgenossenschaft Achslach für den Zuschuss und informierte auch, dass jeder, der so eine Drohne bedient, einen "Drohnenführerschein" machen muss.
Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner informierte die Räte über das Seminar "Bayerischer Wald im Fokus". In einer Gesprächsrunde mit den Studierenden habe man den Unterschied zwischen der zweitgrößten Stadt und der kleinsten Gemeinde im Landkreis untersucht. Der Dritte Bürgermeister von Zwiesel Jens Schlüter und sie als Bürgermeisterin der kleinsten Gemeinde Achslach hätten sich den Studierenden persönlich und ihren Arbeitsalltag vorgestellt. Schwerpunkte seien auch politische Steuerungsmöglichkeiten von Zuzug und Halten von Bewohnern und die dazugehörigen Herausforderungen gewesen, ebenso wie Ideen für die Zukunft.
In Schloss Egg sei die Preisverleihung des Fotowettbewerbes der Ferienregion Hirschenstein gewesen, bei der auch der Deggendorfer Landrat Bernd Sibler und der stellvertretende Landrat des Landkreises Regen Helmut Plenk dabei waren. Für das prämierte Foto habe jeder Bürgermeister aus den sechs Hirschensteingemeinden eine Laudatio gehalten. Die sechs Gewinner wurden mit einem Präsent und einem Wertgutschein in einer Gaststätte ihres Heimatortes belohnt.
Mit Freude zeigte die Rathauschefin das Plakat, auf dem "107769 Euro für den Breitbandausbau in Achslach" stand. Der Förderbescheid wurde durch Finanzminister Albert Füracker am 21. Mai im VG-Rathaus ausgehändigt (VBB berichtete). Am 22. Juni werde dafür der Vertrag mit der Telekom unterzeichnet, berichtete die Rathauschefin.
Am Freitag, 17. Juni, laden die Jugendbeauftragten Franziska Dendl und Matthias Oischinger zur Ferienprogrammplanung ins Gasthaus Kraus in Achslach ein. Anerkennend merkte die Bürgermeisterin an, dass das letztjährige Ferienprogramm sehr gelungen gewesen sei.
Auch den 28. Juni sollte man sich vormerken, meinte Gaby Wittenzellner. Da hält Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin Astrid Kopp einen Vortrag über die Grundsteuerreform 2022 mit Handlungsempfehlungen und Informationen. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Gasthaus Kraus in Lindenau.