Von Isolde Deiser
Achslach. „Ein Spätsommertraum im Dom Gottes“ kann man die 14. Hirschensteinwanderung am vergangenen Sonntag überschreiben. Das Wetter war wie bestellt, die Bergmesse erbaulich und das Bergfest das gesellschaftliche Ereignis, auf dem man Freunde trifft. Die Achslacher Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner schwärmte: „So viele Gäste hatten wir wohl noch nie bei diesem Bergfest.“
Der Höhepunkt auf der Ödwies war der Gottesdienst, vor dessen Beginn der Vorsitzende der Ferienregion Hirschenstein und Bürgermeister von Bernried, Stefan Achatz, die zahlreichen Gottesdienstbesucher begrüßte. Ganz besonders begrüßte er Pfarrer Godehardt Wallner und Amos Baraza, Weltpriester aus der Diözese Nakuru in Kenia, der zurzeit Urlaubsvertretung macht und danach wieder nach Innsbruck zum Studium zurückkehrt. Unter den weltlichen Vertretern begrüßte Stefan Achatz den stellvertretenden Landrat aus Deggendorf, Eugen Gegenfurtner, den stellvertretenden Landrat aus Regen, Dr. Ronny Raith, den Landrat vom Landkreis Straubing-Bogen, Josef Laumer, und die Bürgermeister der Ferienregion mit „Lokalmatadorin“ Gaby Wittenzellner, denn die Ödwies und ein Teil des Hirschensteins gehören zu ihrer Gemeinde sowie die Mitarbeiterinnen der Tourist-Infos. Sein Willkommensgruß galt auch Jürgen Völkl, Forstbetriebsleiter bei den Bayerischen Staatsforsten, und Katharina Merkel, Naturpark-Rangerin vom Naturpark Bayerischer Wald, und den Mitgliedern der Bergwacht Ruhmannsfelden, die für Hilfe bei eventuellen Notfällen vor Ort war. Stefan Achatz dankte allen, die mitgeholfen hatten, das Bergfest zu organisieren und zu gestalten.
Pfarrer Godehardt Wallner begrüßte ebenfalls die überaus große Anzahl der Gläubigen und zelebrierte die Bergmesse zusammen mit Weltpriester Amos Baraza. In seiner Predigt stellte Godehardt Wallner fest: „Wir sind alle Mitarbeiter Gottes!“ Er erinnerte an die Worte Jesu: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ So sei Jesus auch bei dieser Bergmesse mitten unter den Teilnehmern. Der Baum sei Sinnbild des Menschen und des Glaubens. Ein Baum sei mit dem Wurzelwerk fest im Boden verankert und schöpfe aus den Wurzeln immer wieder Kraft. So sei es auch im Glauben. Wer gut verankert ist, könne daraus Kraft schöpfen, sich in der Gemeinschaft geborgen fühlen, wenn es auch einmal nicht so gut gehe.
Die Perlbachtaler Sänger unter Leitung von Erich Uttendorfer gestalteten die Bergmesse musikalisch. Die Weibinger Dorfmusi unter Leitung von Max Altschäffl ergänzte mit festlichen Blasmusikklängen und spielte zum Schluss die Bayern-Hymne.
In seiner leutseligen Art entließ Pfarrer Godehardt Wallner die Gläubigen mit der Aufforderung, nun auf dem Fest zu feiern. Für die eindrucksvolle Bergmesse bekam er einen rauschenden Beifall, ebenso wie Weltpriester Amos Baraza der humorvoll ergänzte, dass er in den drei Wochen Urlaubsvertretung unter anderem auch die bayerische Lebensart kennengelernt habe. Als Beweis zitierte er: „Das Bier muss kalt sein, die Bratwürste lang und die Kirche kurz“.
Viele Besucherinnen und Besucher waren gekommen, weil Pfarrer Godehardt Wallner die Bergmesse stets besonders würdig gestaltet. Aber auch die Perlbachtaler Sänger, unter ihnen Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl, und die Weibinger Dorfmusi lockten die Menschen aus Nah und Fern, ebenso wie danach das Bergfest in der wunderbaren Natur.
Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Achslach um Kommandant Michael Helmbrecht und Vorsitzenden Robert Liebl haben nach der Bergmesse mit Bravour den Besucherstrom bewirtet. Die Weibinger Dorfmusi sorgte am Bierzelt den ganzen Nachmittag für gepflegte musikalische Unterhaltung. Die Freiwillige Feuerwehr Egg unterstützte die Achslacher Feuerwehr beim Shuttleservice, der ab der Schranke zur Ödwies startete. Viele Wanderer, aber auch Biker genossen den schattigen Wanderweg zur Ödwies und machten am Nachmittag noch einen Ausflug zum Hirschenstein, um danach noch einmal Station auf dem Bergfest zu machen.