Bernried. Viele haben schon von der App WanderKultur des Bayerischen Wald-Vereins gehört. Doch was genau dahintersteckt und wie sich jeder mit seinem Wissen selbst einbringen und damit verewigen kann, das stand im Mittelpunkt eines Infoabends, der im Gasthaus Winterl in Bernried stattfand.
Über ein volles Haus freute sich die Vorsitzende der Wald-Vereinssektion Bernried, Roswitha Liebl, als sie sowohl Mitglieder ihrer Sektion als auch weitere Interessierte begrüßen konnte. Der erste Bürgermeister von Bernried, Stefan Achatz, war genauso darunter wie der dritte Bürgermeister Willi Haban sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger Karl Gegenfurtner. Auch die Achslacher Bürgermeisterin Gabi Wittenzellner war unter den Anwesenden. Besonders freute sich Projektleiterin Manuela Lang auch, dass auch der Deggendorfer Kreisheimatpfleger Florian Jung gekommen war, um sich über das Projekt WanderKultur zu informieren. Gemeinsam mit Projektmitarbeiterin Alexandra Linzmeier stellte sie die Grundidee vor, die hinter WanderKultur steckt.
„Wir wollen das vielfältige Wissen unserer Mitglieder und aller heimatverbundenen Menschen, die Interessantes über die Region Hirschenstein wissen, sichern und damit in die Zukunft tragen“, so Lang. In der App WanderKultur werden die einzelnen Punkte mit Wander- oder Radtouren verknüpft und stehen dann auch offline im Gelände zur Verfügung, so dass man sich sowohl auf der Route navigieren lassen kann, als auch vor Ort die Hintergründe zu den einzelnen Orten erfährt.
Lang: „Das kann die Geschichte eines Feldkreuzes sein oder die überlieferte Erzählung des Großvaters, was sich an dieser Waldhütte einst zugetragen hat. Von Sagen bis hin zu Wissenswertem über Gesteinsformationen oder uralte Baumriesen, der Geburtsort eines Künstlers oder ein alter Kirchensteig zwischen zwei Ortschaften: Unsere Region ist voller Besonderheiten, die wir auf diese Weise zusammentragen und auf moderne Art nutzbar machen wollen.“
WanderKultur ist als großes Mitmach-Projekt angelegt, das von der Vielfalt der Einträge aller Nutzer lebt. Und das in einem großen Gebiet, denn der Bayerische Wald-Verein ist als Träger des Projektes in 58 Sektionen im gesamten Bayerischen Wald und teilweise darüber hinaus vertreten. Das Projekt entwickele sich nach und nach und es kommen stets neue Tourenvorschläge und Inhalte hinzu. Online verfügbar ist die App seit Mai 2023, zunächst mit dem Schwerpunkt auf Freyung-Grafenau, nun kommen immer mehr Orte hinzu – je nachdem, wie sich die Menschen vor Ort einbringen.
Alexandra Linzmeier ging im zweiten Teil des Vortrags darauf ein, wie jeder am heimischen PC einen eigenen Beitrag erstellen und abschicken kann. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, Sprachaufzeichnungen hochzuladen. „Wenn das eigene Wissen auch noch mit der jeweiligen Stimme des Autors verbunden ist, wird es besonders charmant und authentisch“, erklärte Linzmeier. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Heimatministerium, vor allem auch deshalb, weil auf diese Weise Wissen über die Heimat gesichert wird, das sonst vielleicht verloren geht. Auch Kreisheimatpfleger Florian Jung zeigte sich begeistert von dieser Idee: „Auf diese Weise den Blick der Menschen auf die eigene Heimat und ihre Besonderheiten zu lenken, ist eine Bereicherung für die gesamte Region.“
Nach dem offiziellen Teil saß man noch in gemütlicher Runde beisammen und tauschte bereits Ideen für neue Projekte aus. Auch Willi Haban, der bereits Audioaufnahmen für die App erstellt hat, war dabei voller Tatendrang und will sich bzw. hat sich bereits, wie viele andere Sektionsmitglieder auch, bei WanderKultur eingebracht. Drei Touren im Gemeindebereich Bernried sind bereits veröffentlicht.
− dz