1969 ehelichte er Rosmarie Mies, eine geborene Rockinger aus Grün in der Gemeinde Achslach. Es folgten Hausbau und Umzug nach Achslach. Aus der glücklichen Ehe gingen die beiden Kinder Christian Gerhard und Claudia Victoria hervor. Drei Enkelkinder schenkten dem Opa bis in die letzten Stunden seines Lebens viel Freude.
Neben Familie und Beruf war Gerhard Mies auch 36 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Achslach und bei seinem Ausscheiden dienstältester Bürgermeister in Niederbayern. Anlässlich seines 70. Geburtstages im Oktober 2014 bekam er die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Achslach verliehen und wurde danach auch zum Altbürgermeister ernannt.
Viele Auszeichnungen für sein umfangreiches Wirken
Für seine Verdienste um die Patenschaft mit dem 3. Panzergrenadierbataillon 112 erhielt er die „Ehrennadel in Gold“ des Panzergrenadierbataillons 112 in Regen. In Würdigung für die Verdienste um das bayerische Schützenwesen des Bayerischen Sportschützenbundes wurde ihm das „Protektorabzeichen“ verliehen. Mit der „Medaille für besondere Verdienste um die Kommunale Selbstverwaltung“ wurde er von Bayerns Innenminister ausgezeichnet und vom Landwirtschaftsministerium bekam er für seine Verdienste den „Bayerischen Löwen“ .
Alle Achslacher Vereine, viele Bürgerinnen und Bürger und zahlreiche Weggefährten aus Wirtschaft und Politik gaben Gerhard Mies die letzte Ehre, darunter Minister a.D. Helmut Brunner, MdL Dr. Stefan Ebner, Landrat Dr. Ronny Raith, Deggendorfs stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner und viele frühere und amtierende Bürgermeister.
Pfarrer i.R. Helmut Meier, der langjährige Seelsorger in Achslach, zelebrierte zusammen mit Pfarrer Tobias Magerl den Trauergottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakob. Sie hatten Worte des Trostes für die Familie des Verstorbenen. Für die einfühlsame musikalische Umrahmung der Trauerfeier zeichnete der „Kaikenrieder Viergesang“ verantwortlich.
Bürgermeisterin Gaby Wittenzellner würdigte die Verdienste des Verstorbenen für die politische Gemeinde. „Die Nachricht vom plötzlichen Tod unseres Altbürgermeisters und Ehrenbürgers Gerhard Mies macht uns trotz seiner langen und schweren Krankheit alle sehr betroffen, denn mit ihm verlieren wir eine Persönlichkeit, die Achtung und Ansehen in der Gemeinde Achslach und über die Landkreisgrenzen hinaus genoss“, hob sie hervor. Zum 150-jährigen Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Achslach Anfang Juni habe er als großer Freund und Unterstützer der Feuerwehr sein Kommen zugesagt. Das sei ihm aber nicht mehr gegönnt gewesen. Am Mittag des Festsonntages sei er unerwartet daheim im Kreise seiner Familie verstorben.
Um den Altbürgermeister Gerhard Mies trauere die Gemeinde Achslach, in der er von 1970 bis 1978 ehrenamtlicher Kämmerer und von 1972 bis 1978 auch Gemeinderat war. Von 1978 bis 2014, habe er 36 Jahre lang das Amt des 1. Bürgermeisters inne gehabt. „Er pflegte einen persönlichen Stil und führte die Gemeinde Achslach mit lockerer und einfühlsamer, aber, wenn es erforderlich wurde, auch mit starker und durchsetzungsfähiger Hand. So gelang es ihm, seine Sicht der Dinge mit der ihm eigenen Überzeugungskraft auch anderen zu vermitteln“, blickte Gaby Wittenzellner zurück. Auch für die Achslacher Ortsvereine, bei denen er überall Mitglied war, und den Kindergarten St. Jakob habe er immer ein offenes Ohr gehabt. Dankbar erinnerte die Gemeindechefin an die Unterstützung, die sie zu Beginn als Bürgermeisterin von Achslach von ihm bekommen hatte. Gaby Wittenzellner sprach im Namen der Gemeinde Achslach, des Gemeinderats, der Achslacher Ortsvereine, der Bürgermeisterkollegen, der Mitarbeiter in der Gemeinde Achslach und der Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden, aber auch persönlich der Familie ihre Anteilnahme aus.
Hans Helmbrecht, 2. Vorstand der Achslacher Feuerwehr, sprach einen Nachruf im Namen aller Achslacher Vereine. Auch er bedauerte, dass es Gerhard Mies nicht mehr gegönnt gewesen war, am Jubiläumsfest der Feuerwehr teilzunehmen. Eine umfassende Biografie über die Leistungen des Verstorbenen würde den Rahmen sprengen, meinte Hans Helmbrecht und hob deshalb nur einige Punkte hervor. 40 Jahre lang habe sich Gerhard Mies in der Kirchengemeinde Achslach eingebracht und sei wichtiges Bindeglied zwischen Gemeinde und Pfarrei gewesen. Er habe bei drei Kirchenrenovierungen und der Sanierung des Pfarrhofes mitgewirkt. Deshalb habe er 2019 vom Bischof die höchste Auszeichnung bekommen, die ein Laie erhalten kann: die „Bischof-Johann-Michael-von-Sailer“-Medaille.
Er war in allen Ortsvereinen Mitglied
Gerhard Mies sei stets Unterstützer, Gönner und Förderer der Achslacher Ortsvereine gewesen. In den 44 Jahren als Kommunalpolitiker habe er die Arbeit der Vereine im Auge gehabt und war stets an deren Weiterentwicklung interessiert. Als Schirmherr habe er sich beim Krieger- und Veteranenverein, bei der Feuerwehr, beim SV Achslach und beim Schützenverein mit Sachverstand und Menschlichkeit auch in die Planungen eingebracht. Der Schützenverein habe ihn für seine Verdienste 2014 zum Ehrenmitglied ernannt.
Als Gründungsmitglied des Tennisvereins Achslach habe er maßgeblich zum Bau des Tennisplatzes beigetragen. Er habe eine Asphaltstockbahn für den Eisstockverein errichten lassen und später einen Weiher, wo auf Natureis geschossen werden konnte und auch den Kindern Eislauf möglich war.
Als 2. Vorstand der Feuerwehr ging Hans Helmbrecht besonders auf deren Belange ein und schilderte Begebenheiten, die Gerhard Mies als Dienstherr gelöst habe und bei den verschiedenen Kommandanten und Vorständen Lösungen und Kompromisse fand, in denen die Menschlichkeit stets im Vordergrund stand. Abschließend zitierte er einen Spruch des verstorbenen Altbürgermeisters: „Oxla hoit zam“. „Diesen Wahlspruch müssen wir uns bewahren“, forderte Hans Helmbrecht die Achslacher auf.
Nach dem gemeinsamen Gebet mit den Seelsorgern am aufgebahrten Sarg im Leichenhaus ließen die Achslacher ihren Altbürgermeister und Ehrenbürger auch vom Ort Abschied nehmen. Voran die Blaskapelle Weishäupl, ging es im Trauerzug auf den Dorfplatz und wieder zurück zum Friedhof, wo am Grabe von Gerhard Mies die Trauerkränze der Gemeinde Achslach und der Vereine niedergelegt wurden und der Verstorbene unter großer Anteilnahme zur letzten Ruhe gebettet wurde.
