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1,4 Millionen Euro in der Hinterhand

 

Große Ausgabereste und kleiner Vermögensetat prägen Haushaltsplan – Zahlenwerk einstimmig genehmigt

 

27.06.2024 | Stand 27.06.2024, 0:54 Uhr

6a872fc8f0fe-29-116953032Wasserleitungsbau im Wald: Die Baumaschinen sind schon da. Vom neuen Hochbehälter werden in diesem Jahr die Leitungen hinunter nach Lindenau verlegt. − Foto: Michael Kramhöller

 

Achslach. Noch laufende oder noch nicht begonnene Maßnahmen und dadurch gebildete Haushaltsausgabereste von gut 1,4 Millionen Euro sind der Grund, warum der Vermögensetat der Gemeinde Achslach heuer nur mit 606 500 Euro zu Buche schlägt. Im Verwaltungshaushalt gibt es dagegen eine erneute Steigerung auf nunmehr 2,57 Millionen Euro, sodass der Gesamthaushalt eine Summe von 3,176 Millionen Euro erreicht. Die 1,4 Millionen Euro in der Hinterhand haben weitere Auswirkungen: 2024 ist keine Kreditaufnahme erforderlich und daher verringert sich die Schuldenbelastung von 840000 auf 804000 Euro. Haushaltsplan, Haushaltssatzung und das Investitionsprogramm bis 2027 hat der Gemeinderat einstimmig genehmigt.

 

Die Verabschiedung des Zahlenwerks bei der jüngsten Gemeinderatssitzung im Mehrzweckgebäude ging ruckzuck über die Bühne. Zum einen hatte der Finanzausschuss des Gremiums den Haushalt und die Finanzplanung vorberaten, zum anderen waren die Unterlagen allen Ratsmitgliedern zum Selbststudium zugeschickt worden. In der Sitzung gab es keine Wortmeldungen und keine Diskussion. Andreas Mühlbauer, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ruhmannsfelden, der den Haushaltsplan ausgearbeitet hatte, konnte sich auf die wichtigsten Fakten des Vorberichts beschränken, der neben den Erläuterungen auch mehrere Schaubilder, Statistiken und Tabellen enthält.

Ausführlicher erörtert wurde der Investitionskatalog. Bei der Wasserversorgung sind 65000 Euro für den Neubau des Hochbehälters Lindenau angesetzt, allerdings sind noch gewaltige Ausgabereste von 1,238 Millionen Euro vorhanden. Der Posten Abwasserbeseitigung nimmt mit 170000 Euro für Entlastungskanal, Schachtsanierungen und Kataster sowie mit 20000 Euro für den Schönungsteich im Klärwerk die Spitzenposition ein. Für das neue Baugebiet „Vogelsangstraße“ stehen 114000 Euro im Vermögenshaushalt; hinzu kommen aber Ausgabereste von 177000 Euro.

322400 Euro aus dem Rücklagenkonto

90000 Euro wird die Gemeinde heuer für Straßensanierungen bereitstellen, davon alleine 85000 Euro für die Erneuerung des Gehsteiges in der Hauptstraße/Kreisstraße, die nächste Woche in Angriff genommen wird. Als Einnahme ist eine Straßenausbaupauschale von 19000 Euro zu erwarten. Die weiteren Maßnahmen: Breitbandausbau (60000 Euro Ausgaben, 54000 Euro Einnahmen); Zuschuss an die Feuerwehr Achslach, hauptsächlich für neue Schutzanzüge (25000 Euro); Zuschuss an den SV Achslach für Ballfangzaun und Sanierung des Vereinsheims (23750 Euro); Geräte für den Bauhof (2000 Euro); Anschaffungen für den Kindergarten (jährlich 1000 Euro).

Zur Finanzierung der Maßnahmen dienen die Investitionspauschale von 133000 Euro, eine größere Entnahme aus der Rücklage mit 322400 Euro, die Zuführungsrate vom Verwaltungshaushalt mit 82000 Euro sowie Herstellungsbeiträge beim Kanal (3000 Euro) und beim Wasser (2000 Euro). Auf der Ausgabenseite enthält der Vermögenshaushalt noch die Tilgungen in Höhe von 35750 Euro. 

Zum Verwaltungshaushalt: Die wichtigste Einnahmequelle ist die Einkommensteuerbeteiligung mit 632000 Euro, im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fast 90000 Euro. Dann folgt die Schlüsselzuweisung mit 392700 Euro (rund 7250 Euro weniger als 2023). Bei den Gebühren und Entgelten wird heuer mit einer Summe von 264600 Euro (plus 38000 Euro) kalkuliert, nachdem zu Jahresbeginn die Gebühren für Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung erhöht werden mussten.

Erfreulich ist die Entwicklung der Gewerbesteuer (Hebesatz 320 Prozentpunkte). Nach dem Spitzenergebnis des Vorjahres mit 492000 Euro hat der VG-Kämmerer den Ansatz auf 375000 Euro erhöht. Keine Bewegungen gibt es bei der Grundsteuer A (390 Prozentpunkte, 18600 Euro) und bei der Grundsteuer B (360 Prozentpunkte, 89900 Euro). Zur Steuerkraftzahl erwähnte Andreas Mühlbauer eine Steigerung auf 849378 Euro (Vorjahr 782664 Euro), die Steuerkraft pro Einwohner beträgt nun 857,09 Euro (Vorjahr 798,64 Euro).

Spitzenreiter: Kreisumlage und Personalkosten

Die Pole-Position bei den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes besetzen heuer zwei Posten. Die Kreisumlage beträgt 561000 Euro bei einem Plus von 22000 Euro. Gleichgezogen haben die Personalaufwendungen, die nach einer Steigerung von 60000 Euro auf ebenfalls 561000 Euro geklettert sind. Rund 12000 Euro mehr muss die Gemeinde Achslach an Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Ruhmannsfelden berappen. Nach einer Anhebung des Einwohnersatzes von 200 auf 210 Euro sind heuer 208000 Euro fällig.

Nachdem heuer insgesamt zwölf Schüler mehr die Grundschule Gotteszell und die Mittelschule Ruhmannsfelden besuchen, steigen die beiden Schulverbandsumlagen an Gotteszell auf 116100 Euro (43 Kinder) und an Ruhmannsfelden auf 66000 Euro (für 20 Schüler). Weitere Ausgabeposten sind die Gewerbesteuerumlage von 41000 Euro (plus 5000 Euro), die Zinsen von 20400 Euro (plus 7000 Euro), die Tilgungen von 35750 Euro und schließlich die Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 82000 Euro.

2026: Fürs Wasser nochmals 1,5 Millionen Euro

Zum Schuldendienst führte der VG-Finanzstellenleiter im Vorbericht an, dass sich die Verbindlichkeiten von 840000 auf 804000 Euro verringern werden. Im Ranking der Landkreiskommunen für das Jahr 2023 taucht Achslach mit dem Pro-Kopf-Wert von 848,26 Euro weiterhin auf dem 16. Platz auf. Ins Auge fällt die hohe Rücklagenentnahme von 322400 Euro, sodass die „eiserne Reserve“ auf 22132 Euro schrumpfen wird. 

Nach dem Haushaltsplan ging es weiter mit Zahlen bei der mittelfristigen Finanzplanung bis 2027. Im nächsten Jahr geht es nochmals in die Vollen mit einem Investitionsvolumen von 1,62 Millionen Euro, bei dem die Wasserversorgung mit 1,5 Millionen Euro den „Löwenanteil“ ausmacht. Kräftig auf die Bremse tritt Achslach in den Jahren 2026 und 2027, für die jeweils nur 70000 Euro angesetzt sind. Für Straßensanierungen werden jährlich 50000 Euro bereitgestellt, für die Erstellung des Kanalkatasters sind es jeweils 10000 Euro. Nächstes Jahr stehen Umbaumaßnahmen im Kindergarten an, die mit 51000 Euro veranschlagt sind.